Schwerhörigkeit

Schwerhörigkeit, auch Hörminderung genannt, bezeichnet eine Einschränkung des Hörvermögens, die in verschiedenen Graden auftreten kann – von leicht bis hin zu schwerwiegend. Sie betrifft Millionen Menschen weltweit und kann in jedem Lebensalter auftreten, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter steigt.

Illustration zum Thema Schwerhörigkeit als Symbolbild

Ursachen

Es gibt zahlreiche Ursachen für Schwerhörigkeit, darunter:

  1. Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis):
    Mit dem Alter verschlechtert sich das Hörvermögen, besonders im hohen Frequenzbereich.
  2. Lärmbedingte Schwerhörigkeit:
    Langfristige Lärmbelastung kann zu dauerhaften Hörschäden führen.
  3. Genetische Faktoren:
    Einige Formen der Schwerhörigkeit sind erblich bedingt.
  4. Erkrankungen und Infektionen:
    Ohrinfektionen, Meningitis oder Masern können das Gehör beeinträchtigen.
  5. Verletzungen und Traumata:
    Schäden durch Kopfverletzungen oder laute Explosionen führen oft zu plötzlicher Hörminderung.

Formen der Schwerhörigkeit

Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten:

  • Schall­empfindungs­schwer­hörigkeit:
    Hierbei sind das Innenohr oder der Hörnerv betroffen, was zu einer verzerrten oder reduzierten Klangwahrnehmung führt.
  • Schall­leitungs­schwer­hörigkeit
    Bei dieser Form wird der Schall nicht richtig ins Innenohr weitergeleitet, etwa durch Ohrenschmalz, eine Verletzung des Trommelfells oder Mittelohrentzündungen.
  • Misch­schwer­hörigkeit
    Eine Kombination aus Schallempfindungs- und Schall­leitungs­schwerhörigkeit.

Auswirkungen

Schwerhörigkeit kann das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Betroffene haben oft Schwierigkeiten, Gesprächen zu folgen, besonders in lauter Umgebung. Dies kann zu sozialer Isolation, Missverständnissen und einem Gefühl der Frustration führen. Besonders bei älteren Menschen ist bekannt, dass unbehandelte Schwerhörigkeit das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und Demenz erhöhen kann.

Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt unterschiedliche Behandlungsmethoden:

  • Hörgeräte:
    Diese verstärken Schallwellen und helfen Menschen mit leichter bis mittelschwerer Schwerhörigkeit, wieder besser zu hören.
  • Cochlea-Implantate:
    Für Menschen mit schwerer oder hochgradiger Schwerhörigkeit können diese Geräte, die chirurgisch im Innenohr implantiert werden, den Hörnerv direkt stimulieren.
  • Medizinische oder chirurgische Eingriffe:
    In manchen Fällen, etwa bei einer Schallleitungsschwerhörigkeit durch eine Mittelohrentzündung, kann eine Operation oder medikamentöse Behandlung hilfreich sein.

Prävention

Vorbeugende Maßnahmen können helfen, das Risiko einer Schwerhörigkeit zu minimieren:

  • Schutz vor Lärm:
    Verwendung von Ohrenschützern in lauten Umgebungen.
  • Regelmäßige Hörtests:
    Besonders für Menschen in Berufen mit hoher Lärmbelastung oder ältere Menschen ist eine regelmäßige Überprüfung des Hörvermögens sinnvoll.
  • Gesunde Lebensweise:
    Studien zeigen, dass eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Rauchen das Gehör unterstützen können.

Schwerhörigkeit ist zwar eine weit verbreitete Herausforderung, aber mit den richtigen Maßnahmen und Technologien lässt sich die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern.

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